Management von akuten SARS-CoV-2 Infektionen und chronischen Lungenerkrankungen während der SARS-CoV-2 Pandemie (Update 27.4.2020)

Stellungnahme der ÖGP

Inhalt:

Management von akuten SARS-CoV-2 Infektionen
1. Die aktuelle epidemiologische Situation
2. Leitlinienorientiertes CAP-Management der SARS-CoV-2 Pneumonie
Allgemeines Management von chronischen Lungenerkrankungen während der SARS-CoV-2 Pandemie
1. Präventivmaßnahmen zur Vermeidung von COVID-19 und/oder schwerer Verläufe (Empfehlungen für Patienten mit vorbestehenden Grunderkrankungen)
2. Asthma und COPD
3. Lungenkarzinom
4. Zystische Fibrose
5. Interstitielle Lungenerkrankungen
6. Pulmonale Hypertension
7. Pneumologische Rehabilitation und Rauchertherapie
8. Schlafbezogene Atemstörungen
9. Transplantation
10. Kardiorespiratorische Physiotherapie
11. Pneumologische Pflege
12. Pneumologische Funktionsdiagnostik
Abbildungen
Literatur

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COVID-19: Recent developments and implications on Asthma, COPD and Allergy

Patients with Asthma, COPD or allergies which target the airway are especially affected by the Covid-19 pandemic. What infection risk in general, and which targeted therapies are important for these specific risk groups?

Referenten:
Prof. Roland Buhl (Global Initiative for Asthma – GINA)
Prof. Mathias Pletz, Prof. Oliver Pfaar, and Prof. Claus Vogelmeier (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease – GOLD)

Aufgezeichnet am 9.4.2020

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Respiratorische Physiotherapie bei erwachsenen beatmeten Patienten mit Covid-19

Ein kleiner Teil der mit SARS-CoV-2 Infizierten erkrankt so stark, dass eine intensivmedizinische Betreuung mit maschineller Beatmung notwendig wird. Aktuell existiert noch wenig Evidenz zu physiotherapeutischen Behandlungsstrategien bei Covid-19. Bezugnehmend auf die im März 2020 publizierten Leitlinien des Physiotherapie-Weltverbands (WCPT) wollen wir Ideen und Vorschläge präsentieren, wie die optimale Therapie von Patienten mit Covid-19 im Intensivbereich aussehen kann. Die dargestellten Maßnahmen und Techniken basieren auf aktueller Evidenz zur Physiotherapie in der Intensivmedizin allgemein sowie auf Expertenmeinungen. Ein besonderes Augenmerk soll auch auf die Infektions- und Kontaminationsprophylaxe gelegt werden, um ein sicheres Arbeiten im Rahmen der Physiotherapie zu gewährleisten.

Autoren: A. Müller, Wien; P. Schandl-Freimüller, Wien; B. Weinhofer, Wien, C. Farnleitner, Wien; I. Schmidt, Wien

Erstpublikation in: JATROS Pneumologie & HNO 2/2020
https://at.universimed.com/fachthemen/1000002707

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ERS COVID-19 resources area

Die European Respiratory Society (ERS) hat auf ihrer Webseite eine umfangreiche Sammlung an Informationen und Publikationen zu Covid-19 für medizinisches Personal zusammengestellt. Zu finden sind dort u.a. aktuelle Daten zur globalen Situation, Guidelines und Best practice Beispiele aus einzelnen Ländern sowie Empfehlungen zur Diagnosestellung und dem Patientenmanagement.

Die Bibliothek wird laufend ergänzt und aktualisiert.

zur ERS Webseite „COVID-19: information and resources“

Management von akuten SARS-CoV-2 Infektionen und chronischen Lungenerkrankungen während der SARS-CoV-2 Pandemie

Stellungnahme der ÖGP

Inhalt:

Management von akuten SARS-CoV-2 Infektionen
1. Die aktuelle epidemiologische Situation
2. Leitlinienorientiertes CAP-Management der SARS-CoV-2 Pneumonie
Allgemeines Management von chronischen Lungenerkrankungen während der SARS-CoV-2 Pandemie
1. Präventivmaßnahmen zur Vermeidung von COVID-19 und/oder schwerer Verläufe (Empfehlungen für Patienten mit vorbestehenden Grunderkrankungen)
2. Asthma und COPD
3. Lungenkarzinom
4. Zystische Fibrose
5. Interstitielle Lungenerkrankungen
6. Pulmonale Hypertension
7. Pneumologische Rehabilitation und Rauchertherapie
8. Schlafbezogene Atemstörungen
9. Transplantation
10. Kardiorespiratorische Physiotherapie
Abbildungen

zum vollständigen Statement (PDF)

Live-Streams zu COVID-19-assoziierten Themen

Die Österreichische Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin veranstaltet in den nächsten Wochen „Giftige Live-Streams“ zu COVID-19-assoziierten Themen:

Biologikatherapie unter COVID-19
8. April 2020, 17.00 Uhr

Lunge und COVID-19
21. April 2020, 17.00 Uhr

COVID-19 bei HIV und HCV
7. Mai 2020, 17.00 Uhr

Zu allen drei Terminen findet man detaillierte Informationen sowie das Programm auf der Giftigen Homepage https://infektiologie.co.at/

Statement der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie anlässlich der COVID-19 Pandemie

Worauf PatientInnen mit Lungenerkrankungen achten sollten

Die Corona-Krise stellt die gesamte Bevölkerung Österreichs vor große Herausforderungen und führt zu weitreichenden Einschränkungen. Unser Gesundheitssystem ist durch das Virus ganz besonders gefordert. Das Präsidium der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie bedankt sich namens der Gesellschaft bei allen ÄrztInnen, RettungsdienstmitarbeiterInnen und dem Pflegepersonal, die in diesen so schwierigen Zeiten Enormes leisten, und ruft die Bevölkerung dazu auf, die von der Bundesregierung gesetzten Maßnahmen strikt einzuhalten. Zu Ihrem Wohle und dem Ihrer Mitmenschen.

Menschen mit bestehender Lungenerkrankung

Da die durch das Virus (SARS-CoV-2) hervorgerufene Erkrankung COVID-19 die Lunge befällt, machen sich vor allem Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen wie COPD, Asthma, Lungenfibrose, zystische Fibrose (Mukoviszidose) große Sorgen und Gedanken, ob sie nun ganz besondere Maßnahmen ergreifen sollten.

Es besteht kein Grund, in Panik zu geraten, aber es ist von großer Wichtigkeit, die Situation wirklich ernst zu nehmen.

Vor allem ältere Menschen und Personen mit chronischen Lungen- oder anderen Vorerkrankungen, wie z.B. Diabetes, Herz-/Kreislauferkrankungen etc., und deren Angehörige, die mit den Betroffenen in persönlichem Kontakt sind, müssen ganz besonders achtsam sein und die empfohlenen allgemeinen Schutzmaßnahmen (s.u.) striktest einhalten.

Worauf besonders zu achten ist

Bei bestehenden Lungenerkrankungen kann eine zusätzliche Infektion mit dem Coronavirus zu einem schwereren Krankheitsverlauf führen.

  • Ganz besonders wichtig: Wenn Sie Fragen haben oder sich unbekannte bzw. neue Symptome zeigen, umgehend den Arzt kontaktieren. Und zwar zuerst immer telefonisch! Auf keinen Fall Maßnahmen in Eigenregie setzen!
  • Verwenden Sie Ihre Dauermedikation unbedingt weiter.
    PatientInnen, die Immunsuppressiva nach einer Lungentransplantation nehmen müssen, haben ein höheres Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, dürfen aber keinesfalls auf eigene Faust die Medikation absetzen.
  • Gleiches gilt für PatientInnen, die kortisonhaltige Medikamente nehmen müssen, wie zum Beispiel bei Asthma. Setzen Sie Ihre Medikation nicht eigenmächtig ab, halten Sie im Zweifelsfall immer mit Ihrer Lungenfachärztin/Ihrem Lungenfacharzt telefonisch Rücksprache. (Siehe auch Stellungnahme „Asthma-Patienten und COVID 19“)
  • Nutzen Sie die Möglichkeit, sich ein elektronisches Rezept ausstellen zu lassen. Ein Anruf beim Arzt genügt. Das Rezept wird direkt zur Apotheke Ihrer Wahl gesendet und Sie können dort Ihr Medikament abholen bzw. abholen lassen.
  • Zurzeit sind sämtliche Medikamente in den Apotheken vorrätig bzw. umgehend lieferbar, Nachlieferungen erfolgen wie geplant. Es ist daher nicht erforderlich, Medikamente auf Vorrat einzulagern.
  • Menschen, die an einer Pollenallergie leiden, haben übrigens kein erhöhtes Risiko: Sie sind nicht „immun-geschwächt“ und die Abwehr gegen Bakterien und Viren ist bei ihnen normal.
  • Wenn es Ihnen möglich ist, gehen Sie am besten im Wald spazieren, aber nur alleine, oder mit Menschen, die mit Ihnen in einem Haushalt leben.

Grundsätzlich sind alle Menschen, die an Grunderkrankungen leiden, einem höheren Risiko ausgesetzt, mit dem Coronavirus einen stärker ausgeprägten Krankheitsverlauf zu erleiden.

Allgemeine Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Mit den folgenden Maßnahmen schützen Sie sich selbst und andere:

  • Selbstisolierung. Vermeiden Sie alle nicht unbedingt erforderlichen Sozialkontakte.
  • Einkaufen auslagern. Falls die Möglichkeit besteht, bitten Sie jüngere Personen, für Sie einkaufen zu gehen. Die Einkäufe sollten aber nicht direkt übergeben, sondern vor der Türe abgestellt werden, um persönlichen Kontakt zu vermeiden.
  • Abstand halten. Halten Sie nach Möglichkeit mindestens einen, besser zwei Meter Abstand zu anderen Personen.
  • Richtiges Händewaschen. Waschen Sie sorgfältig ihre Hände mit Wasser und Seife, wenn Sie außer Haus waren. Und zwar mindestens 20 Sekunden lang gründlich einseifen und dann gründlich abspülen.
  • Hygiene unterwegs. Unterwegs können Sie Ihre Hände mit einem Desinfektionstuch reinigen. Tragen Sie im Supermarkt Einweghandschuhe und werfen Sie diese anschließend weg.
  • Hände weg vom Gesicht. Greifen Sie, wenn Sie unterwegs sind, sich nicht ins Gesicht; halten Sie die Hände von Augen, Mund und Nase, also von Ihren Schleimhäuten, fern.
  • Hust- und Niesetikette. Wenn Sie husten oder niesen müssen, dann am besten in ein Taschentuch oder in die Ellenbeuge.
  • Hotline anrufen.
    Telefonische Gesundheitsberatung: 1450
    Coronavirus-Hotline des Gesundheitsministeriums: 0800 555 621
Links
Rückfragen

Urban & Schenk medical media consulting
Barbara Urban: 0664/41 69 4 59, barbara.urban@medical-media-consulting.at
Mag. Harald Schenk: 0664/160 75 99, harald.schenk@medical-media-consulting.at

Stellungnahme Asthma-Patienten und COVID-19

Lungenexperten raten: Therapie mit inhalierbaren Steroiden (ICS) unverändert fortführen

Aktuell finden sich Stimmen, die die Therapie mit inhalierbaren Steroiden (ICS) – dem Kern-Element der Asthma-Therapie – vor dem Hintergrund der aktuellen Coronavirus-Pandemie in Frage stellen.

Die österreichischen und deutschen Asthma-Spezialisten empfehlen, bei Kindern und Erwachsenen mit Asthma eine adäquate und individuell eingestellte antiasthmatische Inhalations-Therapie (insbesondere auch eine ICS-Therapie) nicht aus diesem Grund zu ändern oder gar zu beenden. Eine erfolgreiche Inhalationstherapie sollte auch und gerade während der aktuellen Coronavirus-Pandemie unverändert fortgesetzt werden.

zum vollständigen Statement (PDF)

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