Wechsel an der Spitze der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie
Im Rahmen der Generalversammlung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) wurde der renommierte und vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler, Corona-Experte, Lungenfacharzt und Studiendekan der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz, Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht zum neuen ÖGP-Präsidenten gewählt. Lamprecht, der die Universitätsklinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie am Kepler Universitätsklinikum in Linz leitet, gestaltet die ÖGP bereits seit über 10 Jahren in diversen leitenden Funktionen maßgeblich mit.
Die Lungenfachärztin und Intensivmedizinerin Prim.a Dr.in Eveline Kink, MBA, Leiterin der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie, LKH Graz II, Standort Enzenbach, wurde zur Vizepräsidentin bestellt.
ÖGP-Generalsekretärin Prim.a ao. Univ.-Prof.in Dr.in Judith Löffler-Ragg, Leiterin der Abteilung für Pneumologie am LKH Hochzirl-Natters, assoziiert mit der Medizinischen Universität Innsbruck, bleibt für weitere zwei Jahre im Amt.
Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, der das Amt des Präsidenten der wissenschaftlichen Fachgesellschaft der österreichischen Lungenfachärzte die nächsten zwei Jahre bekleiden wird, promovierte an der Leopold-Franzens Universität in Innsbruck, absolvierte seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie an der Univ.-Klinik für Pneumologie in Salzburg und habilitierte an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität. Fellowships und Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem in die USA und nach Spanien. Seit 2013 leitet der renommierte Lungenfacharzt und Corona-Experte die Universitätsklinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie am Kepler Universitätsklinikum (JKU) in Linz. Seit 2015 ist Lamprecht auch wissenschaftlicher Leiter der Pneumologischen Rehabilitation der Rehaklinik Enns. Seit 2019 gestaltet er als stellvertretender Studiendekan die Medizinische Fakultät der JKU maßgeblich mit. Mit 1. Februar 2022 erhielt Lamprecht die Professur für den Lehrstuhl für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie ebendort, seit Oktober 2023 ist Lamprecht Dekan für Lehre und Studierende der medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität in Linz.
Lamprecht bringt seine Expertise und Erfahrung auch bei diversen Institutionen ein. So ist er aktuell unter anderem Vorstandsmitglied der Krebshilfe OÖ, Mitglied des Obersten Sanitätsrates im Bundesministerium für Gesundheit, Vorstandsmitglied sowie stellvertretender Kurienobmann und Primarärzte-Vertreter der OÖ-Ärztekammer und Vorstandsmitglied der Austrian Lung Cancer Study Group, um nur einige seiner Funktionen zu nennen.
Der gebürtige Innsbrucker ist auch in der Forschung höchst aktiv (z.B. 123 peer-reviewed Originalarbeiten), für diverse Fachzeitschriften als Reviewer tätig und Träger nationaler und internationaler Preise und Auszeichnungen (u.a. Erwin-Wenzl-Preis 2021, als Auszeichnung des Landes Oberösterreich für sein „Lebenswerk“).Einer breiten Öffentlichkeit wurde der Lungenspezialist im Zuge der Pandemie bekannt: Aufgrund seiner umfassenden Expertise zu Covid-19 war Lamprecht gefragter Corona-Experte für Medien im In- und Ausland.
Lungenkrebs-Früherkennung – Herausforderung und Chance
Lamprecht führt als wichtiges Ziel seiner Präsidentschaft die Konzeption und Etablierung eines wohldurchdachten und umfassenden Lungenkrebs-Früherkennungsprogrammes an.„Immer mehr Daten[1] belegen, dass spezielle Screenings zu einer Senkung der Lungenkrebs-Sterblichkeit führen. Mittels regelmäßig durchgeführter Low-Dose-Computertomographie-Untersuchungen wird Lungenkrebs nämlich wesentlich häufiger schon in frühen Erkrankungsstadien entdeckt, in denen fast immer noch eine Heilung möglich ist. Außerdem können im Zuge eines Lungenkrebs-Screenings auch andere ernste, noch symptomlose Lungenerkrankungen als ‚Nebenbefunde‘ identifiziert werden. Das ist eine Chance, die wir nützen sollten: mit einem Lungenkrebs-Screening die Lungengesundheit in Österreich gleich im Hinblick auf mehrere Erkrankungen zu verbessern,“ so der neue ÖGP-Präsident.
Die flächendeckende Umsetzung eines solchen Programmes wirft aber komplexe Fragenstellungen auf, die Kooperation diverser Fachdisziplinen muss entsprechend organisiert, Strukturen und Prozesse müssen fächerübergreifend verbunden und angepasst werden. Lamprecht sagt, es ist daher erklärtes Ziel einen entsprechenden Masterplan im interdisziplinären Diskurs zu entwickeln, damit ein umfassendes Vorsorge- und Früherkennungsprogramm zur Verbesserung der Lungengesundheit in Österreich etabliert werden kann.
Stärkung der Gesundheitskompetenz und bestmögliche pneumologische Versorgung der Bevölkerung
„Es ist mir als Arzt ein besonders Anliegen, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken. Also auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse über wichtige Themen der Lungengesundheit so zu informieren, dass dem Einzelnen bewusst wird, welch großen Beitrag er selbst für seine Lungengesundheit zum Beispiel durch Risikovermeidung und Eigenverantwortung leisten kann.“ Gemeinsam mit der Fachgruppe für Lungenkrankheiten bzw. Innere Medizin und Pneumologie der Ärztekammer wird sich die ÖGP intensiv darum bemühen, den Erhalt der ausgezeichneten pneumologischen Versorgung in Österreich aufrechtzuerhalten – trotz begrenzter personeller und finanzieller Ressourcen im Gesundheitssystem.
Teamwork im ÖGP-Präsidium
ÖGP-Generalsekretärin Prim.a ao. Univ.-Prof.in Dr.in Judith Löffler-Ragg, Leiterin der Abteilung für Pneumologie am LKH Hochzirl-Natters, assoziiert mit der Medizinischen Universität Innsbruck, hat ihre Position im ÖGP-Präsidium schon seit zwei Jahren inne. Löffler-Ragg: „Ich freue mich auf zwei weitere Jahre, in denen ich die ÖGP und die Schwerpunktsetzungen des neuen Präsidenten unterstützen kann. Ich schätze das Engagement und die Dynamik in den verschiedensten Expert*innengruppen und möchte mich weiter um ein konstruktives Klima bemühen, das die schnelle Umsetzung der Erkenntnisse der Expert*innengruppen ermöglicht.“
Neu im Präsidium ist Prim.a Dr.in Eveline Kink, MBA. Die engagierte Lungenfachärztin und Intensivmedizinerin ist Leiterin der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie, LKH Graz II, Standort Enzenbach, wurde zur Vizepräsidentin der ÖGP bestellt. „Als aktives Mitglied durfte ich diese moderne, dynamische und interprofessionelle wissenschaftliche Gesellschaft seit vielen Jahren mitgestalten und ich freue mich nun darauf, Bernd Lamprecht bei seinen Aufgaben im Präsidium zu unterstützen.“
ÖGP-Präsident Lamprecht abschließend: „Mein Dank gilt meinem Vorgänger, Assoz.Prof. Dr. Gabor Kovacs, und dem gesamten ÖGP-Team für die hervorragende Zusammenarbeit in den letzten Jahren. Ich freue mich auf die kommenden zwei Jahre und darauf, gemeinsam mit Vizepräsidentin Eveline Kink und Generalsekretärin Judith Löffler-Ragg die Aktivitäten der Fachgesellschaft der Österreichischen Lungenfachärzte gestalten zu dürfen!“
[1] Z.B. Nederlands-Leuvens Longkanker Screenings Onderzoek, NELSON-Trial: H.J. de Koenig et al; Reduced Lung-Cancer Mortality with Volume CT Screening in a Randomized Trial; DOI:10.1056/NEJMoa1911793
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